03.01.2018 pgm

 

Neujahr ist seit zwei Tagen vorbei. Es gilt durchzuhalten. Wenn ich jetzt aufgebe, war alles umsonst, vergebens.

Das Ende des Sommers nahte und endlich erlagen die Stubenfliegen ihrem Schicksal. Zumindest die meisten. Damals beschloss ich, keine Fliegenfänger mehr aufzuhängen und die Fliegenklatsche nicht mehr zu benutzen. Eintagsfliegen, das konnte ja nicht mehr lange dauern.

Weit gefehlt. Immer noch gibt es Überlebende, aber manchmal glaube ich, die vereinzelt Übriggebliebenen vermehren sich doch noch.

Fest steht, dass es unglaublich ist, was einen einzelne Fliege bei einem einzelnen Menschen auslösen kann. Was so ein Exemplar bei mir auslöst. Kein Problem, wenn sie hier irgendwo einsam und verlassen umherschwirrt. Mein Verständnis endet immer dann, wenn sie versucht, mir in die Haare, in die Augen, in die Nase zu fliegen. Ich wedele dann wild und fluche.

Schon ein paar Mal war ich versucht, ihr oder ihm den Garaus zu machen. Aber nein, ich hatte Ende des Sommers eine Entscheidung getroffen. Würde ich sie jetzt töten, käme ich mir wahrscheinlich noch lächerlicher vor.

Seit Wochen frage ich mich, ob sie gar bis zum nächsten Frühling durchhalten wird oder werden. Ich gehe davon aus, Ende des Frühjahrs muss es ja weiter gehen. Dachte, die würden sich verstecken oder so eine Art Winterruhe halten. Nie hätte ich vermutet, dass sie sich ständig der Gefahr so aussetzen würden.

Nun, vielleicht sollte ich es als eine Art Experiment betrachten. Und vor allem mich dabei beobachten.